Skat München – die Anfänge

Anfang 1964 gründeten fünf Skatfreunde den Verein Herrschinger Bockrunde unter tatkräftiger Unterstützung der Stuttgarter Bockrunde. Wenig später wurde die Verbandsgruppe Südbayern aus der Taufe gehoben. Die Skatfreunde Kämmle und Bierbrauer aus Stuttgart sowie Jochen Kindt aus Nürnberg leisteten Schützenhilfe. Das Gründungsturnier am 12. Mai 1964 war ein überwältigender Erfolg. Nun galt es, weitere Clubs zu gründen und Mitglieder zu gewinnen, um die Verbandsgruppe lebensfähig zu machen. Der erste Vorsitzende war Harry Decker, Günther Preiss und Kay Geretshauser kümmerten sich um die Werbearbeit. Damals bestanden vorwiegend private Skatrunden.

Im Laufe der folgenden Jahre konnten viele von ihnen für das Turnierspiel gewonnen werden, und weitere Clubgründungen folgten. Bereits 1967 wurde in München die Süddeutsche Meisterschaft mit über 250 Skatfreunden ausgetragen. Günther Preiss wurde 1968 erster Vorsitzender der VG Südbayern und blieb 22 Jahre im Amt. Ab 1973 wurden neue Verbandsgruppen mit kleinerem Einzugsgebiet gebildet, und unsere Verbandsgruppe musste einen erheblichen Teil ihrer Mitglieder abgeben. In der Amtszeit von Günther Preiss kam die Verbandsgruppe wieder auf stattliche 563 Mitglieder. Ganz besonders engagierte sich Skatfreund Arthur Hemala, der über Jahre hinweg intensiv Mitglieder warb und allein 18 neue Vereine ins Leben rief.

Auf dem Skatkongress 1990 beschloss der DSkV, die ehemalige Organisation der Spieler in die heute noch bestehende Verbandsstruktur zu überführen. Landesverbände und Verbandsgruppen wurden eingetragene Vereine mit eigenen Ordnungen. Bei Deutschen Meisterschaften waren die Spieler aus dem Süden gegenüber den Nordlichtern lange im Hintertreffen, bis Heinz Klug aus Augsburg 1973 Deutscher Einzelmeister wurde. Günther Preiss gewann 1986 diesen Titel, und es gab weitere herausragende Platzierungen. Albrech Liss wurde 1991 Deutscher Meister und 1992 folgte ihm Hans Behrendt. Der SC München Süd konnte 1996 den Deutschen Mannschaftsmeistertitel einfahren.

In diesem Jahr wurde Hans Kusmierz, Mitglied dieser Meistermannschaft, Präsident. In seine Zeit fällt die Einführung von jährlichen Regelkundelehrgängen und Schiedsrichtertagungen. Persönlich führte er die Lehrgänge „vom Gelegenheitsspieler zum Turnierspieler“ durch. Nach dem Schlaganfall von Hans Kusmierz übernahm Vize Lorenz Stemmer die Geschäfte. Unvergesslich sind der Bayernpokal im Jahr 2002 während des WM- Endspiels Deutschland gegen Brasilien sowie der Rekordbeteiligung beim Bayerpokal 2009 mit 323 Teilnehmern.

Wie sind nun die Aussichten für die Zukunft? Seit den Gründerjahren hat sich das Freizeitangebot erheblich erweitert, die Ansprüche sind gestiegen. Die Mitgliederzahlen stagnieren oder sind rückläufig. Die Senioren sind eine wichtige Zielgruppe geworden. Spass und Erlebniswert im Verein können ein Anreiz sein, einer zunehmenden Isolierung oder Vereinsamung im Alter zu begegnen. Ansätze hierzu sind in vielen Vereinen erkennbar.